• NAHEGELEGENE REGIONALE NATURPARKS UND NATURSCHUTZGEBIETE

     

    - Der Regionale Naturpark Ballons des Vosges :

    Der Regionale Naturpark Ballons des Vosges erstreckt sich über vier Départements und vereint eine große landschaftliche Vielfalt: abgerundete Berge, tiefe Wälder, Höhenwiesen und bewohnte Täler. Er beherbergt eine bemerkenswerte Tier- und Pflanzenwelt, darunter der Eurasische Luchs, das Auerhuhn sowie Hochmoore und Buchenwälder in höheren Lagen. Als echtes Gebiet der Natur und Traditionen setzt sich der Park aktiv für den Erhalt natürlicher Lebensräume und die harmonische Entwicklung seiner Dörfer ein.

     

    - Das Naturschutzgebiet des Waldmassivs Strasbourg-Neuhof/Illkirch (757 Hektar) :

    Das Neuhof-Illkirch-Reservat besteht zu 95 % aus dichtem Wald, in dem nicht weniger als 83 verschiedene Baum- und Straucharten erfasst wurden.
    Vier Wasserläufe durchziehen still diese Waldlandschaft: der Rhin Tortu und seine beiden Seitenarme, Schwarzwasser und Brunnenwasser, sowie der Altenheimerkopf. Etwa dreißig Waldtümpel und kleine Wasserflächen ergänzen dieses System und erhöhen den ökologischen Reichtum des Gebiets.
    Das Waldmassiv ist auch von offenen Flächen durchsetzt, wie den Wiesen der Faisanderie, kleinen Lichtungen und den Bereichen von Heyssel. Diese Wieseninseln bilden vielfältige Lebensräume mitten im Wald.
    Einige dieser Ökosysteme stellen europaweit bedeutende Lebensräume dar, weshalb das Gebiet Teil des Natura-2000-Netzwerks ist, das ihren Schutz und ihre nachhaltige Bewirtschaftung garantiert.

     

    - Das Naturschutzgebiet Offendorfer Wald :

    Dieses 60 Hektar große Schutzgebiet liegt auf einem ehemaligen Rheinkiesbett und bewahrt einen Auwald, der vom Grundwasser beeinflusst wird. In den feuchten Zonen wachsen Weiden und Pappeln, während in den trockeneren Bereichen Eichen, Eschen und Sträucher gedeihen. Viele seltene Pflanzenarten finden hier einen Standort, ebenso wie Schmetterlinge (z. B. Großer Eisvogel, Schwalbenschwanz) und Amphibien (Frösche, Molche), die hier ein geschütztes Refugium finden.

  • NATURSCHÄTZE DES ELSASS: ZWISCHEN WÄLDERN UND BERGEN

     

    - Der Staatswald von Saverne:
    Mit einer Fläche von 4.600 Hektar im Herzen der Sandsteinvogesen bietet der Staatswald von Saverne 260 km markierte Wanderwege durch eine hügelige und beeindruckende Landschaft. Eines seiner Highlights ist das Schloss Haut-Barr, das auf drei Felsen in 470 Metern Höhe erbaut wurde und als „Auge des Elsass“ bekannt ist – mit einem atemberaubenden Blick auf die elsässische Ebene.
    Dieser Wald, Zeuge jahrtausendelanger Geschichte zwischen Natur und Zivilisation, beherbergt auch andere Relikte wie die gallorömischen Ruinen des Wasserwalds sowie mehrere mittelalterliche Burgen. Nachhaltig vom französischen Forstamt (ONF) bewirtschaftet, ist er ein lebendiger Ort, an dem der Erhalt der Biodiversität und die Produktion von lokalem Holz in Einklang stehen.
     

     

    - Der Wald von Haguenau im Norden des Elsass :
    Der Wald von Haguenau, das sechstgrößte Tiefland-Waldgebiet Frankreichs, erstreckt sich über 21.000 Hektar und ist ein wahres Naturjuwel am Tor zum Nordelsass.
    Mit dem Label Forêt d'Exception® ausgezeichnet, bietet er eine einzigartige ökologische und kulturelle Vielfalt, die das ganze Jahr über zur Erholung, Entdeckung und zu Outdoor-Aktivitäten einlädt.
    Das Wahrzeichen „Gros Chêne“ (Große Eiche) bildet das lebendige Herzstück des Waldes – mit kulturellem Erbe, Freizeitmöglichkeiten und barrierefreien Wanderwegen.

     

    - Der Grand Wintersberg, der höchste Punkt der Nordvogesen :
    Mit 581 Metern ist der Grand Wintersberg der höchste Gipfel der Nordvogesen. Von seinem Backsteinturm aus bietet sich ein spektakulärer Blick über die elsässische Ebene, den Schwarzwald und bei klarem Wetter sogar auf das Straßburger Münster. Der Gipfel ist über eine 12,5 km lange Wanderroute von Niederbronn-les-Bains aus zu Fuß erreichbar und liegt an einem wichtigen Wanderknotenpunkt, darunter der GR53. Oben befindet sich zudem eine saisonal geöffnete Hütte, und der nahegelegene Liese-Pass zeugt von einer gallorömischen Vergangenheit.

  • EIN NATURERBE, DAS ES ZU BEWAHREN GILT

     

    Das Elsass zeichnet sich durch seine reiche Biodiversität aus – zwischen Wäldern, Ebenen und Feuchtgebieten. Diese Vielfalt an Lebensräumen ermöglicht das Vorkommen zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, darunter auch seltene oder bedrohte Arten.
    Der Schutz dieser Arten bedeutet, ein wertvolles Naturerbe zu bewahren, das für das Gleichgewicht der regionalen Biodiversität entscheidend ist.

    Einige Beispiele geschützter Tierarten im Elsass:

    - Der Weißstorch:
    Als symbolträchtiges Tier des Elsass steht der Weißstorch für die regionale Identität und die Vielfalt der lokalen Tierwelt.
    Im 20. Jahrhundert nahm sein Bestand stark ab – vor allem wegen der Zerstörung von Feuchtgebieten und dem Einsatz von Pestiziden. Zahlreiche Schutz- und Wiederansiedlungsprogramme wurden daraufhin ins Leben gerufen.
    Heute ist er wieder häufig auf Dächern oder speziellen Nistplattformen in elsässischen Dörfern zu sehen – das Ergebnis kontinuierlicher Schutzmaßnahmen.
    Als geschützte Art in Frankreich ist jede Störung oder Zerstörung des Tieres, seines Nestes, der Eier oder seines Lebensraums streng verboten.
     

    - Der elsässische Hamster :
    Der Elsässische Hamster, auch Cricetus cricetus genannt, ist eine emblematische Art, die vom Aussterben bedroht ist. Das einst in den landwirtschaftlich genutzten Ebenen des Elsass häufig vorkommende Nagetier ist heute vor allem durch die Urbanisierung, das Verschwinden seines natürlichen Lebensraums und die Intensivierung des Maisanbaus bedroht. Mit einer Größe von ca. 30 cm ist er an seinem braunen Fell mit schwarzen und weißen Flecken zu erkennen. Trotz der Schutzprogramme, die seit den 1990er Jahren durchgeführt werden, bleibt seine Population sehr fragil. Der Schutz des Elsässischen Hamsters ist zu einer entscheidenden Herausforderung für die lokale Biodiversität geworden.

     

    Die vollständige Liste der bedrohten Vogelarten im Elsass finden Sie auf der Website der LPO.

     

    Einige Beispiele bedrohter Pflanzenarten im Elsass:

     

    In der Region Grand Est gelten 742 Gefäßpflanzen als bedroht, davon stehen 75 auf der Liste der bedrohten Arten in Frankreich.
    Hier zwei Beispiele aus dem Elsass:
     

    - Adonis flammea :
    Adonis flammea, auch Flammendes Adonisröschen oder Scharlachrotes Adonisröschen genannt, ist eine einjährige Pflanze, die zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) gehört. Sie zeichnet sich durch ihre leuchtend roten Blüten aus, die oft einen schwarzen Fleck an der Basis der Blütenblätter aufweisen. Sie wächst vor allem auf bestellten Feldern und Brachland, insbesondere auf kalkhaltigen Böden. Die Adonisflammea, die auf der nationalen roten Liste steht, ist heute in mehreren europäischen Ländern geschützt.

     

    - Asperula arvensis :
    Asperula arvensis, auch Waldmeister genannt, ist eine einjährige krautige Pflanze aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Er zeichnet sich durch seine violettblauen, vierblättrigen Blüten aus. Die Art bevorzugt kalkhaltige, trockene und sonnige Böden, oft auf bewirtschafteten Feldern. Früher war sie häufig anzutreffen, doch heute ist sie in vielen Teilen Europas auf dem Rückzug, was vor allem auf die intensive Landwirtschaft zurückzuführen ist.

  • LOKAL HANDELN, UM DEN PLANETEN ZU SCHÜTZEN


    Viele Vereine sind in der Region sehr aktiv und setzen sich für Aktionen ein, die unserem Planeten zugute kommen.


    Beispielsweise die Colibri Forest Association, deren Ziel es ist, Plantagen nach der Methode von Akira Miyawaki (japanischer Botaniker und Experte für Pflanzenökologie) anzulegen. Bislang hat Colibri Forest im Elsass im Bas-Rhin sechs Plantagen angelegt und seit 2021 mehr als 7.000 Bäume gepflanzt.
     

    Außerdem gibt es die Straßburger Zero Waste Association, deren Ziel es ist, den Zero-Waste-Ansatz auf lokaler Ebene zu fördern. Sie sensibilisiert die Einwohner für Abfallprobleme und setzt sich für eine nachhaltigere Abfallwirtschaft ein.